Gedenkstättenfahrt nach Dachau

Rassismus, Black Live Matters, Antisemitismus, Halle 2019
Warum ist es wichtig sich an die Geschichte zu erinnern?
Was können wir tun, damit Hass nicht die Oberhand gewinnt?
Warum eine Gedenkstättenfahrt in ein ehemaliges Konzentrationslagers?

"Erinnern tut weh. Es löst Entsetzen aus und lässt uns verstummen und aufschreien zugleich. Sich den bedrückendsten Wahrheiten unserer Geschichte zu stellen, ist unverzichtbar. Dazu verpflichten uns die Opfer, ihre Angehörigen und Nachkommen. Aber es ist auch für uns selbst notwendig, damit wir den unauflöslichen Zusammenhang von Erinnerungs- und Zukunftsfähigkeit begreifen."
- Prof. Rita Süßmuth

Aus diesen Gründen haben wir als Ev. Jugend Bad Dürkheim im letzten Jahr beschlossen eine Gedenkstättenfahrt zu organisieren, als Abschluss unseres selbstgewählten Themas Demokratie. Demokratie - Was für ein Wort, wir können uns froh schätzen in einer zu leben oder auch geboren zu sein. Aber wie war das damals und haben die Menschen denn nichts tun können?
 

Vom 16.-18. Oktober 2020 sind wir mit interessierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach Dachau gefahren, um einen Platz für Diskussionen über Rassismus und Antisemitismus, unsere Geschichte als Land und unsere heutige Gesellschaft zu schaffen.
Freitag morgen 10:00 Uhr, Mannheim HBF, noch sind gespannt, wie es sein wird unter all den Corona-Auflagen nach Dachau zu fahren und nicht nach München zu können um ein "Kontrastprogramm" zu haben, Ablenkung nach einem anstengenden Seminartag?

In Dachau angekommen haben wir uns vor dem Abendessen die Stadt etwas angeschaut, unter anderem die Altstadt mit einem wunderschönen Schloss und Schlossgarten.
Komisch, dass so etwas Schönes so nahe an einem so Grausamen Ort sein kann. Unsere erste Frage, die Menschen müssen doch etwas mitbekommen haben? Das ehemalige KZ liegt keine 10 Minuten Fußweg von Jugendherberge entfernt. Es ist ein seltsames Gefühl.
Am Samstag morgen haben wir eine Einführung ins Thema NS-Zeit und Konzentrationslager von zwei sehr kompetenten Mitarbeitern des Max-Mannheimer-Institus bekommen.
Die Gruppe wurde aufgrund der Coronarichtlinien in 2 Kleingruppen geteilt. 
Uner Betreuer hat viel mit Biografien gearbeitet, um uns das Schicksal der Menschen und die Grausamkeit dieser Zeit nahe zu bringen.
Nachmittags haben beide Gruppen das ehemalige Konzentrationslagers besucht und sind auf dem Weg dahin, Teile des Wegs des Erinnerns gelaufen, welchen auch die ankommenden "Häftlinge" laufen mussten.
Am Abend haben wir mit der Gesamtgruppe den Tag ausgewertet und viel über die heutige Situation gesprochen. Zum Abschluss des Abends gab es ermutigende Worte in einer Andacht.

Sonntags konnten wir dann noch das Museum auf der Gedenkstätte besuchen. Im Zentrum der Ausstellung steht das Schicksal der Häftlinge. Das Leitmotiv ist der „Weg der Häftlinge“: die Ankunft im KZ, das Leben im Lager, der Weg in den Tod oder in die Befreiung. Vermittelt wird dies durch Berichte und Zeichnungen der Häftlinge, durch Biographien, aber auch durch die historischen Orte selbst. 
https://www.kz-gedenkstaette-dachau.de/ausstellungen/dauerausstellungen/

 

Wir möchten uns recht herzlich nochmal bei allen Spender*innen bedanken, welche die Fahrt überhaupt erst möglich gemacht haben:

LOTTO-Stiftung RLP, Fiedrich-Wilhelm-Raiffeisen Stiftung, Valentin-Ostertag-Stiftung, Sozialfonds Hundt-Stiftung und die Stiftung des Landreises Bad Dürkheim